Als Führungskraft kompetent die Apotheke leiten
Was sind die idealen Führungskrafteigenschaften? Die perfekte Chefin oder der perfekte Chef muss vor allem für hohe Motivation, Leistungsbereitschaft und Zusammenhalt im Team sorgen. Doch das ist gar nicht so leicht. Damit dies gelingt, sollte die Führungskraft eine Vorbildfunktion leben.
Neben pharmazeutischem und betriebswirtschaftlichem Wissen ist eine gute Mitarbeiterführung essenziell, um eine Apotheke zu leiten. Doch das ist gar nicht so einfach, zumal ein „guter Chef“ von jedem anders definiert wird.
Führungspersönlichkeiten müssen in der Lage sein, mit Mitarbeiter:innen respekt- und vertrauensvoll umzugehen. Mittel- und langfristig werden nur die Apothekeninhaber:innen die Nase im Wettbewerb vorne haben, die das umsetzen.
Merkmale einer „guten Führungskraft“
Es gibt unterschiedliche Vorstellungen darüber, welche Führungskrafteigenschaften besonders wichtig sind. Ein allgemeingültiges Bild ist daher nicht vorhanden. Punkte wie Motivation, selbstbewusstes Auftreten, soziale Kompetenz, Fachkompetenz, organisatorisches Geschick und Kommunikationsfähigkeit sind Faktoren, die eine wichtige Rolle spielen.
Wie auch immer das Führungsverhalten ausfällt, es wird nicht ohne Folgen bleiben. Sowohl eine als auch eine schlechte Vorbildfunktion hinterlassen Spuren bei den Mitarbeitenden. Was der Vorgesetzte vorlebt, prägt das Engagement, die Motivation, die Kooperation und das zwischenmenschliche Klima. Das Team spiegelt wider, wie die Führungskraft handelt. Es lohnt sich deshalb, näher hinzugucken, und die Einflussmöglichkeiten konstruktiv zu nutzen.
Führen mit Herz und Verstand
Motivation, Engagement und Interesse an der Arbeit lassen sich nicht einfach verordnen. Sie gehören deshalb zur Grundvorbildfunktion jeder Führungskraft. Wer hier nicht mit gutem Beispiel vorangeht, darf nicht erwarten, dass Mitarbeiter:innen sich ihrerseits aktiv und offen zeigen. Wer selbst mit schlechter Laune seine Apotheke betritt und gleich mürrisch auf Fehler hinweist, sollte sich nicht wundern, wenn das Klima im Team plötzlich rauer wird.
Auch die persönliche Einstellung der Führungskraft zur Arbeit wird vom Team feinfühlig wahrgenommen. Sätze des Chefs oder der Chefin wie: „Das schaffe ich heute alles gar nicht“ oder „Heute habe ich überhaupt keine Lust“, wirken nicht motivierend auf ein Team. Wer sich als Vorgesetzter nicht selber Engagement, Motivation und Interesse an der Arbeit abverlangt, darf das auch nicht vom Team erwarten. Das gilt ebenso für Verlässlichkeit, Pünktlichkeit und die Einhaltung von Zusagen und Versprechungen.
Nettes Grüßen, Freundlichkeit, „Danke“, „Bitte“ und im Bedarfsfall eine Entschuldigung sind die einfachsten Umgangsformen, die eine Führungskraft beherrschen muss. Durch ein aktives Kommunizieren wird dem Team signalisiert, wie wichtig der persönliche Umgang miteinander ist. Aber auch die aktive Informationsweitergabe ist ein Vorbildfaktor, der nicht zu unterschätzen ist. Wer als Chefin oder Chef nicht umfassend und klar informiert oder Informationen nur bestimmten Mitarbeiter:innen zukommen lässt, kann auch von seinem Team keinen regelmäßigen und konstruktiven Informationsaustausch erwarten.
Als Führungskraft mit Fehlern umgehen
Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Ein professioneller und vor allem offener und ehrlicher Umgang mit solchen Situationen ist als Führungskraft unabdingbar. Wer als Chefin oder Chef nur nach Schuldigen und nicht nach Lösungen und Wegen sucht, wie Fehler zukünftig vermieden werden können, wird auch vom Team mehr Schuldzuweisungen als Lösungsvorschläge erhalten. „Das war ich nicht“ ist nämlich meistens die Antwort auf die oft gestellte Frage: „Wer war das?“
Nur wenn Mitarbeiter:innen das Gefühl haben, sich bei Fehlern vertrauensvoll an die Führungskraft wenden zu können, werden sie sich auch so verhalten. Gleiches gilt natürlich, wenn dem Vorgesetzten ein Fehler unterlaufen ist. Auch er sollte dazu stehen.
Klare Ziele
Die klassische Aufgabe einer Führungskraft zur Bewältigung des Tagesgeschäfts und der Umsetzung von Zielen ist es, dass Personal anzuleiten und in die Lage zu versetzen, die anfallenden Arbeiten optimal zu erledigen. Menschen, die verstehen und begreifen, warum diese oder jene Arbeit für die Apotheke sowie den alltäglichen Ablauf wichtig ist, identifizieren sich mit ihrem Tun wesentlich intensiver
Dazu braucht es Informationen zu Inhalt und Konsequenzen genauso wie Verständnis und Einverständnis. Das gehört zu den zentralen Aufgaben einer Führungskraft. Ob im Jahresgespräch vereinbart oder als Zuständigkeit übernommen, immer benötigen Mitarbeiter:innen klare Anweisungen und Ziele, um entsprechende Aufgaben optimal bewerkstelligen zu können.
Führen heißt auch fördern
Eine Führungskraft muss dafür sorgen, dass Mitarbeiter: innen sich weiterentwickeln zu können. Wer das verwehrt, wird sie möglicherweise verlieren. Ein guter Chef schafft deshalb die Rahmenbedingungen, in denen sich sein Personal entwickeln kann und sich auf neue Herausforderungen freut. Denn nur so kommen Menschen in der Lage, die übertragene Verantwortung zu tragen. Solche Mitarbeiter:innen wachsen, entwickeln Ideen für Verbesserungen und Neues und tragen aktiv zum Gelingen bei.
Ein Schlüsselfaktor für Motivation und Erfolg ist eine passende Förderung. Mit Schulungen, Trainings und internen Fortbildungsmaßnahmen wird jedes Teammitglied in die Lage versetzt, die übernommenen Funktionen und Aufgaben optimal zu erfüllen. Die individuelle Förderung aller Mitarbeiter:innen ist eine notwendige Investition, um langfristig im wachsenden Wettbewerb mithalten zu können.
Führungskräfte müssen nicht perfekt sein – sondern menschlich
Wer als Führungskraft perfekt sein will, um damit alle auftretenden Situationen zu beherrschen, wird schnell an seine Grenzen stoßen. Führungskräfte, die danach streben, können sich keine Blöße geben, dürfen keine Schwächen zeigen, müssen immer Herr der Lage sein, unangreifbar und unverwundbar. So etwas ist im Alltag schlichtweg unmöglich.
Im Umgang mit Mitarbeitern ist die natürliche, authentische Führungskraft mit all ihren persönlichen Facetten gefragt und weniger der alles beherrschende Superman oder die immer alles im Griff habende Superwoman. Das Zauberwort für Führungskräfte heißt Authentizität. Eine authentische Chefin und ein authentischer Chef sind echt und glaubwürdig.
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